So schützt „frau“ sich vor Übergriffen
So schützt „frau“ sich vor Übergriffen
Der Kompakt-Ratgeber von Barbara Reik zeigt praktische Übungen und gibt wertvolle Tipps für mehr Sicherheit
Das Thema Gewalt gegen Frauen ist aktueller denn je. Statt noch mehr Angst zu verbreiten, erörtert die ausgebildete Trainerin die Möglichkeiten, sich schon im Vorfeld davor zu schützen oder im Ernstfall Gegenwehr zu leisten.
Angst? Nein danke!
Schon immer ein brisantes Thema, doch aufgrund aktueller Ereignisse rückt sie zunehmend in den Fokus des öffentlichen Interesses: Gewalt gegen Frauen. Bei aller berechtigten Diskussion über Gesetzesänderungen oder Sicherheitsmaßnahmen wird die Perspektive der Betroffenen leider nur selten berücksichtigt. Barbara Reik, Tai-Chi-Lehrerin und Wellness-Trainerin, die selbst mehrfach mit Gewalterfahrungen konfrontiert wurde, will mit ihrem neuen Buch Frauen darin unterstützen, ihre Selbstsicherheit zu entwickeln bzw. zurückzugewinnen. Diese ist ihrer Meinung nach eine wichtige Voraussetzung der Prävention, hilft aber auch während und nach einem Übergriff, nicht auf die Opferrolle festgelegt zu werden.
Dabei positioniert Reik ihren Kompakt-Ratgeber „Sicher als Frau“ eindeutig gegen Gewalt und Angst und für Sicherheit und Lebensfreude. „Der beste Weg aus der Gewalt ist, sie nicht zuzulassen, ihr aus dem Weg zu gehen. Wenn dies nicht möglich ist, dann ist es wichtig, gut darauf vorbereitet zu sein. Auch wenn sie geschehen ist, geht das Leben weiter, und es soll gut weitergehen“, stellt die Autorin klar.
Selbstsicherheit als Prävention
Für alle Menschen ist Sicherheit ein tiefes Grundbedürfnis. Sie beschreibt den Zustand des Geschütztseins vor Gefahr und Schaden. So können sich Frauen der westlichen Welt in der Regel meist sicher im Alltag bewegen. Nun hat sich in der letzten Zeit eine allgemeine Unsicherheit verbreitet, die auch durch die Medien unterstützt wird. Man liest von körperlichen Übergriffen auf Frauen. Das ist nichts Neues, denn schon immer gab es Übergriffe auf das weibliche Geschlecht. Dabei spielen bei einer körperlichen Attacke auf eine Frau weder die Herkunft noch die Religion, noch das Alter des Angreifers eine Rolle.
„Ein solcher Angriff verletzt Körper und Seele eines Menschen und ist nicht zu akzeptieren“, macht die Autorin deutlich und empfiehlt: „Fangen wir Frauen also an, an unserem Verhalten zu arbeiten, denn dies ist einfacher und erfolgversprechender, als auf das gute Verhalten anderer zu hoffen.“ Je mehr Frauen an ihrer eigenen Sicherheit arbeiten und je mehr an sich selbst und ihre Kraft glauben, desto sicherer und freier wird das Umfeld. Denn dann können sie im Ernstfall mit Hilfe rechnen statt mit Ignoranz, einem Konflikt aus dem Weg gehen, ohne dabei das Gefühl zu haben, Verlierer und schwach zu sein, und nach einem körperlichen Angriff wieder am Leben teilnehmen – statt sich aus Angst und Selbstzweifel vom Leben abzuschotten.
Übungen gegen die Angst
Aber wie gelangt man in den Zustand der Selbstsicherheit? Selbstsicherheit setzt ein gutes Selbstbewusstsein voraus. Verunsichert durch Presseberichte, Erzählungen von Bekannten und Selbstzweifeln, läuft dagegen bei vielen Frauen täglich ein energie¬fressendes Kopfkino ab. Sie stellen sich vor, wo, was und wie es passieren könnte. Doch man kann lernen, die Angst als Frühwarnsystem für die eigene Sicherheit zu nutzen, indem Selbstbewusstsein und Körpergefühl trainiert werden. Dazu gehören etwa ein sicherer Stand als Basis, ein ruhiger Atem sowie eine gute, aufrechte Haltung, die dem Körper Sicherheit vermittelt und einem potenziellen Angreifer zeigt, dass er es mit einer sicheren Persönlichkeit zu tun hat.
Darüber hinaus zeigt die Autorin aber auch wirksame Abwehrtechniken und empfiehlt den Besuch von Selbstverteidigungskursen, um zu lernen, wie man mit Provokation umgeht und wie man Möglichkeiten findet, einen bedrohlichen Konflikt friedlich zu lösen. Es kann durchaus hilfreich sein, sich mit dem Gedanken des Angegriffen-Werdens auseinanderzusetzen. Das bedeutet, sich für die eigene Angst Zeit zu nehmen und sich vorzustellen, wie das, wovor man Angst hat, konkret geschehen könnte und wie man zu reagieren hätte. Wenn tatsächlich etwas passiert, ist es nach Meinung der Autorin wichtig, sich helfen zu lassen. Neben einem ausführlichen Praxisteil enthält „Sicher als Frau“ daher hilfreiche Adressen und Tipps, um zu seinem Recht zu gelangen und den Weg zurück ins Leben zu finden.
Buch-Tipp:
Barbara Reik: Sicher als Frau. Kompakt-Ratgeber. So schützen Sie sich vor Übergriffen. Mankau Verlag, 1. Auflage Oktober 2016, Klappenbroschur, durchgehend farbig, 127 Seiten, 7,99 Euro (D) / 8,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-299-7.
Link-Empfehlungen:
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