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"So bekommen Sie Ihre Blutdruckwerte in den Griff!"

Artikel: "So bekommen Sie Ihre Blutdruckwerte in den Griff!"

"So bekommen Sie Ihre Blutdruckwerte in den Griff!"

Interview mit dem Arzt und Ratgeber-Autor Dr. med. Eberhard J. Wormer 

„Anhaltender Bluthochdruck verursacht Gefäßschäden und kann schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall nach sich ziehen. Da die Hypertonie aber keine spürbaren Beschwerden verursacht, sind sich viele Betroffene dieser Gefahr gar nicht bewusst und gehen nicht oder zu spät zum Arzt. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Blutdruck! Sollte sich dabei herausstellen, dass Sie an Bluthochdruck leiden, gibt es wirksame nicht-medikamentöse Methoden, Ihre Werte zu senken und gleichzeitig Ihre Lebensqualität zu verbessern!"

Der Allgemeinarzt Dr. med. Eberhard J. Wormer, Autor des Kompakt-Ratgebers „Bluthochdruck“, sieht im modernen Lebensstil die Hauptursache für die weltweit zunehmende Gesundheitsgefahr durch Hypertonie, macht aber auch Mut: Mit einfachen, aber sinnvollen Veränderungen der Lebensführung lassen sich die Blutdruckwerte wirksam senken.

Laut „Ärzteblatt“ ist Bluthochdruck ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf- und Nieren-Erkrankungen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt den Bluthochdruck inzwischen zur größten globalen Gesundheitsgefahr. Was sind die Ursachen für diese Volkskrankheit?

Dr. med. Wormer: In erster Linie kommt der heutige Lebensstil als Ursache in Frage: Stress, ständige Überforderung, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel, und das sowohl im Arbeitsleben als auch in der Freizeit – Gift für Herz und Kreislauf! Auffällig ist, dass Bluthochdruck vermehrt auftritt, wenn auch Eltern, Geschwister, Tante oder Onkel davon betroffen sind. Zudem weisen Übergewichtige häufig einen zu hohen Blutdruck auf. Nachgewiesenermaßen ist Rauchen ein weiterer Risikofaktor für Bluthochdruck. Rauchen begünstigt Arteriosklerose, und das Risiko für schwere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt. Auch Alkoholkonsum erhöht generell vorübergehend den Blutdruck. Zu viel Salz, vor allem in Verbindung mit zu wenig Flüssigkeit, führt auf Dauer fast zwangsläufig zur Erhöhung des Blutdrucks. Unmittelbar blutdrucksteigernd wirken Nierenerkrankungen, hormonelle Störungen aufgrund von Schilddrüsenüberfunktion, die Erkrankung der Nebennierenrinde, die Einnahme von bestimmten Medikamenten – etwa der „Pille“ –, das Cushing-Syndrom, das Conn-Syndrom, das Schlafapnoe-Syndrom, eine Verengung der Hauptschlagader und der sogenannte Schwangerschaftshochdruck.

Was versteht man im medizinischen Sinne unter Bluthochdruck, und woran können Betroffene erkennen, dass ihre Werte zu hoch sind?

Dr. med. Wormer: Bluthochdruck – auch als Hypertonus oder (arterielle) Hypertonie – liegt dann vor, wenn bei mehrmaligen Messungen zu verschiedenen Zeiten Werte über 140/90 mmHg
(= Millimeter-Quecksilbersäule) beobachtet werden. Der ideale Blutdruckwert von Erwachsenen liegt nach den Richtlinien der WHO bei 120/80 mmHg. Der Blutdruck selbst hängt vom Blutvolumen, dem Gefäßwiderstand und der Kraft ab, mit der das Herz das Blut in das Gefäßsystem pumpt. Das große Problem bei Bluthochdruck ist, dass normalerweise keine Beschwerden spürbar sind. Deshalb bleibt Bluthochdruck häufig lange unerkannt. Trotzdem gibt es Anzeichen, die auf erhöhte Blutdruckwerte hinweisen: Schwindelgefühle, Kopfschmerzen, Herzklopfen, Nervosität, Atemnot bei Belastung und Sehstörungen. Mit solchen Beschwerden sollten Sie ohnehin Ihren Hausarzt aufsuchen und dabei den Blutdruck prüfen lassen.

Im Unterschied zum Bluthochdruck gilt der niedrige Blutdruck nicht als Krankheit und wird meist von den Ärzten nicht ernst genommen. Wann besteht hier dennoch Handlungsbedarf?

Dr. med. Wormer: Tatsächlich ist der niedrige Blutdruck meist harmlos. Grunderkrankungen oder bedrohliche Symptome fehlen in der Regel. Häufig fühlt man sich aber schlecht, schlapp oder schwindlig, so dass durchaus Handlungsbedarf bestehen kann. Zunächst sollten Sie selbst den Blutdruck messen oder in der Apotheke messen lassen. Liegt der Wert tatsächlich deutlich unter 120/80 mmHg, dann wäre ein Arztbesuch angesagt, um organische Störungen ausschließen zu können. Der Arzt wird Ihnen eine Reihe von Maßnahmen vorschlagen, wie Sie Ihrem Blutdruck auf die Sprünge helfen können.

Ein dauerhaft hoher Blutdruck kann zahlreiche Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Welche sind dies?

Dr. med. Wormer: Richtig ist, dass ein unbehandelter dauerhaft hoher Blutdruck schwerwiegende Folgeerkrankungen verursachen kann. Im Prinzip ist immer mit einer Schädigung der Blutgefäße zu rechnen. Die Palette reicht von Folgeschäden am Herz mit seinen Blutgefäßen (Arteriosklerose, Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, chronische Herzschwäche) über Folgeschäden an der Niere (chronische Nierenkrankheit, Nierenversagen) bis hin zu Schlaganfall oder Schäden an den Augen infolge einer Netzhautveränderung.

Wie kontrolliert man am besten seine Blutdruckwerte? Muss dies ein Arzt tun, oder eignen sich auch die im Handel angebotenen Geräte für den Hausgebrauch?

Dr. med. Wormer: Ohnehin sollte mindestens einmal jährlich eine Blutdruckmessung gezielt und professionell in der Arztpraxis durchgeführt werden. Wenn Sie selbst den Verdacht hegen, an Bluthochdruck zu leiden, dann sollten Sie in der Praxis Ihres Hausarztes oder in einer Apotheke zusätzlich Blutdruckmessungen vornehmen lassen. Wird die Verdachtsdiagnose Bluthochdruck bestätigt, sollten Sie täglich Ihren Blutdruck kontrollieren. Diese Messungen können Sie zu Hause in kürzeren Abständen mit einem eigenen Blutdruckmessgerät durchführen, das in der Apotheke oder im Fachhandel relativ preisgünstig erhältlich ist. Geräte für das Handgelenk messen ungenauer als Geräte, die mit einer Manschette am Oberarm messen.

Trotz der hohen Risiken des Bluthochdrucks gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung – ganz ohne Medikamente. Welche natürlichen Alternativen zur Absenkung des Blutdrucks gibt es?

Dr. med. Wormer: Naturheilverfahren gegen Bluthochdruck gelten in der Tat als seriöse Alternativen zur medikamentösen Behandlung. Aber sie ersetzen nicht die ärztliche Diagnose und Behandlung, wenn chronischer Bluthochdruck vorliegt. Bewährte alternative Verfahren zur nicht-medikamentösen Blutdrucksenkung sind Abnehmen (Abbau von Übergewicht) – am besten durch gesunde, salzbewusste Ernährung, Wasseranwendungen, Biofeedback, Traditionelle Chinesische Medizin (TCM), Homöopathie und Heilpflanzen, Entspannung (Autogenes Training, Yoga, Progressive Muskelrelaxation) und ein überdurchschnittlich guter Vitamin-D-Status.

Wichtigstes und wirksamstes Mittel gegen Bluthochdruck ist ein gesunder Lebensstil. Welche Maßnahmen kann jeder selbst ergreifen, um sich davor zu schützen?

Dr. med. Wormer: Die ersten und wichtigsten Maßnahmen, um den Blutdruck zu senken, sind Stressabbau, eine salzbewusste oder salzreduzierte, gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität. Mit Nikotinverzicht, mäßigem Alkoholkonsum und Ihrem Wohlfühlgewicht sind Sie auf der sicheren Seite.

Buch-Tipp:
Dr. med. Eberhard J. Wormer: Diabetes.Bluthochdruck. Kompakt-Ratgeber. Wirksame Vorbeugung und Selbsthilfe bei erhöhten Werten. Mit Extra-Kapitel „Niedriger Blutdruck“. Mankau Verlag, 1. Aufl. April 2017, Klappenbroschur, 11,5 x 16,5cm, farbig, 126 S.,8,99 Euro (D) / 9,20 Euro (A). ISBN 978-3-86374-380-2.

 Link-Empfehlungen:
Mehr Informationen zum Ratgeber "Bluthochdruck"
Zur Leseprobe im PDF-Format
Mehr zu Dr. med. Eberhard J. Wormer
Zum Internetforum mit Dr. med. Eberhard J. Wormer

 

Bluthochdruck ist eine Volkskrankheit, von der fast jeder Zweite betroffen ist - meist ohne es zu wissen. Jedoch stellt Bluthochdruck eine eigenständige Krankheit dar und gilt als wichtiger Risikofaktor für Herz-, Kreislauf- und Gefäßerkrankungen.

Dr. med. Eberhard J. Wormer veröffentlichte bereits zahlreiche Gesundheitsratgeber für ein Millionenpublikum; inhaltliche Schwerpunkte legt er dabei unter anderem auf Herz-Kreislauf, Psyche, Ernährung, Naturheilkunde, gesunde Bewegung und Schmerz.

Der ebenfalls neu erschienene Kompakt-Ratgeber befasst sich mit den Anzeichen des Bluthochdrucks und widmet sich ausführlich den schulmedizinischen und naturheilkundlichen Behandlungsformen.

Wie verändert die Diagnose Diabetes Ihr tägliches Leben, worauf müssen Sie achten? Diese und andere Fragen beantwortet der handliche Taschenratgeber in verständlicher und übersichtlicher Form.

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