Ich habe bereits einige Ratgeber zum Thema "Schüßler-Salze" gelesen, mich jedoch noch nie weiter in die Materie vertieft, weil mir die Publikationen nicht klar genug Hintergründe und eigenes Basiswissen vermitteln konnten. Die 7. Auflage 2015 des Buches von Angelika Gräfin Wolffskeel von Reichenberg hat mir dieses jedoch in verständlicher Weise vermittelt.
Eine 7. Auflage wird nicht in der Verlagslandschaft heute nicht ohne weiteres herausgegeben. Die Nachfrage bestimmt die weiteren Herausgaben oder aber auch Überarbeitungen und/oder Aktualisierungen. Erstmalig vor 10 Jahren veröffentlicht, wurde z.B. in dieser Auflage insbesondere das Krankheitsregister überarbeitet, nicht nur im Layout durch eine größere, lesbare Schrift, sondern auch durch Aufnahme neuer Empfehlungen und präziserer Hinweise durch neue Erkenntnisse, die sich durch das vermehrte Auftreten von Krankheitsbildern wie z.B. das Metabolische Syndrom und die Eisenmangelanämie ergeben. Erweitert wurde diese Auflage auch durch weitere Kuren mit Schüßler-Salzen und -Salben sowie einem Poster mit allen 24 Haupt- und Ergänzungssalzen. Schüßler selbst ging noch von 12 Hauptsalzen aus, bis heute wurden 12 weitere Ergänzungssalze gefunden. Diese Ausgabe ist sehr dezent gestaltet, das Cover verzichtet auf Effekthascherei. Auch die Schrift und bildliche Darstellung innerhalb des Buches ist ruhig und übersichtlich.
Zunächst werden die Grundlagen ausführlich erläutert, auf denen die Biochemie nach Dr. Schüßler basiert. So wird die Abgrenzung zur Homöopathie verdeutlicht, ebenso wird ein auch für den Laien verständliches Bild der Physiologie des menschlichen Stoffwechsels präsentiert, der ohne die "Schüßler-Mineralien" nicht funktionieren kann. Die Salze sind also Funktionsmittel, die jedes für sich oder in Kombination miteinander (jedoch nie gleichzeitig) für bestimmte Zellen oder auch Zellbereiche verantwortlich sind. Auch das ist im Zusammenhang mit der jeweiligen Wirkungsweise in den Grundlagen verständlich dargestellt. Positiv fallen in diesem Buch die Einnahmeempfehlungen auf: für jedes Salz gibt es bestimmte Tageszeiten (Organuhr der Schüßler-Salze), zu denen es eingenommen werden sollte. Im Hinblick auf die biochemischen Prozesse des Körpers, der zu unterschiedlichen Tageszeiten auch unterschiedlich arbeitet bzw. reagiert, verständlich. Die Autorin gibt außerdem allgemeine Empfehlungen zur Ernährung und bietet dann eine detaillierte Listung und Erläuterung der zwölf Hauptsalze.
Im nächsten Block werden die Bereiche "Schwangerschaft und Geburt", "Kinderheilkunde", "Entwicklung und Pubertät" und "Spezifische Krankheitsbilder" zunächst jeweils detailliert beschrieben, potentiell auftretende Beschwerden dargestellt und die Empfehlungen zur Regulation der Beschwerden präzise aufgeführt. Der Bereich "Spezifische Krankheitsbilder" nimmt dabei den größten Teil ein.
Kuren mit Biochemie zu verschiedenen Themen (z.B. Rheuma-Erkrankungen, Entsäuerung) oder auch nach Jahreszeiten (Frühjahr, Herbst-Winter) werden im anschließenden Kapitel wie in den vorigen Kapiteln auch dargestellt.
Der nun folgende, sehr große Block beschäftigt sich mit den "Krankheiten von A-Z", in dem in alphabetischer Reihenfolge das jeweilige Krankheitsbild bzw. Sympton aufgeführt wird und dann in tabellarischer Form die dazugehörigen Einnahmevorschriften/-empfehlungen, die benötigten Mineralsalze sowie die Einnahmeempfehlungen aufzeigt. Auch dieses Kapital hilft mir als Laiin sehr, eine Symptomatik gezielt anzugehen.
Im abschließenden Anhang gibt die Autorin weitere Emfehlungen für z.B. basische Bäder und Wickel sowie einen Überblick über die 12 biochemischen Salben u.a. Ergänzend werden Quellenangaben gemacht, ein Stichwortverzeinis schließt das Buch selbst ab. Beigelegt ist dem Buch dann noch ein Poster " Die Salze des Lebens: Biochemie nach Dr. Schüßler", das in Bild und Text die 12 Hauptsalze und die 12 Ergänzungssalze darstellt.
Für mich als Laiin ist dieses Buch ausgesprochen nützlich. Ich bekomme detailliertes Hintergrundwissen und präzise Übersichten zu den Salzen und ihren Anwendungsgebieten, nach denen ich mich richten kann. Die Grenzen der Selbstbehandlung kann ich daran erkennen, dass die Indikation nicht genannt wird. Auch wird auf der Rückseite des Titelblattes seitens des Verlages und der Autorin auf die Grenzen der Selbstbehandlung und das weitere Vorgehen (Aufsuchen eines Arztes oder Heilpraktikers) hingewiesen. Somit hebt sich dieses Buch mit seinen Therapievorschlägen auch von ähnlichen Ratgebern ab, die ihre Therapievorschläge als alleingültig präsentieren.
Es wird zu einem festen Begleiter bei uns werden und im positiven Sinn hoffentlich nicht oft zum Einsatz kommen.