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Powergemüse aus dem Ozean

Artikel: Powergemüse aus dem Ozean

Powergemüse aus dem Ozean

Dr. Barbara Rias-Bucher zeigt in ihrem neuen Buch, warum Algen so wertvoll für eine ausgewogene Ernährung sind

Erst der Sushi-Boom hat die Aufmerksamkeit wieder auf die nahrhaften Meerespflanzen gelenkt. Meeresgemüse und Algen können als Heilmittel, als Würze und als vegetarische Alternative verwendet werden.

Die Nahrung der Vergangenheit und der Zukunft
Algen sind erstaunliche Pflanzen: Darunter finden sich die längsten Organismen der Erde ebenso wie Winzlinge, die man nur unter dem Mikroskop erkennen kann. Sie reinigen die Meere, indem sie Schwermetalle binden, und wie alle Pflanzen produzieren sie Sauerstoff aus Kohlendioxid. Bestimmte Algenarten begünstigen die Bildung von Korallenriffen und tragen so zur Reparatur von Umweltschäden bei, die der Mensch verursacht hat.
Seit Jahrtausenden gehören die Meerespflanzen aber auch zur alltäglichen Nahrung der Menschen an den Küsten Asiens und Europas. Bekannt wurde das sogenannte Meeresgemüse durch die makrobiotische Ernährungsweise. Diesem Ernährungskonzept ist es zu verdanken, dass getrocknete Algen in Naturkostläden und Biosupermärkten ganz leicht zu bekommen sind. Generell sollen bei makrobiotischer Ernährung Lebensmittel aus dem Meer mit Pflanzen kombiniert werden, die über der Erde wachsen. Algen gelten auch als Nahrung der Zukunft, die große Mengen von Menschen mit lebensnotwendigen Nährstoffen versorgt und die fortschreitende Überfischung der Meere stoppen könnte.

Gemüse aus dem Meer
Algen zählen zu den ältesten Lebewesen des Planeten und machen etwa 95 Prozent der Meeresvegetation aus. Zum eigentlichen Meeresgemüse zählen nur Makroalgen, die man in drei Hauptgruppen einteilt: Braunalgen, Rotalgen und Grünalgen. Algenerzeugung gehört bereits seit den 1980er-Jahren zu den Schlüsselindustrien Japans, und die Gewinnung von Algen als Handelsware reicht bis ins Mittelalter zurück.
Um die weltweite Nachfrage von jährlich mehr als neun Millionen Tonnen Meeresgemüse zu decken, genügen die natürlichen Algenbestände und die traditionellen Produktionsweisen nicht mehr. Die wichtigsten Erzeugerländer sind China, Japan, Indonesien, die Philippinen, Chile, Nord- und Südkorea sowie – allerdings in weit geringeren Mengen – Frankreich (Bretagne), Irland, Großbritannien, Norwegen (Nordatlantik) und die Insel Sylt.
Die Ernährungs- und Gesundheitsexpertin Dr. Barbara Rias-Bucher empfiehlt, beim Kauf darauf zu achten, ob die Pflanzen wild wachsen oder aus Aquakulturen stammen. Die größte Auswahl an getrocknetem Meeresgemüse bieten asiatische, speziell japanische Lebensmittelgeschäfte und Supermärkte; dort gibt es auch eingelegtes Meeresgemüse als Salat. Sehr gut bestückt mit getrockneten Algen sind auch die Makrobiotik-Regale in Biosupermärkten, und in der Abteilung für Nahrungsergänzungsmittel findet man Produkte mit Mikroalgen.

Algen auf dem Speiseplan
„An den Pflanzen aus dem Meer erkennen wir den Wert eines Lebensmittels – nicht nur weil gute Qualität ihren Preis hat, sondern weil Auswahl und Zubereitung von Meeresgemüse ein hohes Maß an Achtsamkeit erfordern“, betont Rias-Bucher. Anders als die Menschen in Ostasien sind wir nicht seit Jahrtausenden an eine algenreiche Ernährung gewohnt. Meeresgemüse diene deshalb vorwiegend als Heilmittel, als Würze und als vegetarische Alternative zu Fisch und Meeresfrüchten.
Getrocknet sind Algen und Meeresgemüse jahrelang haltbar, denn die Mineralstoffe darin wirken wie ein natürliches Konservierungsmittel. Frisches Meeresgemüse muss man genau wie Fisch rasch verwenden. Nicht nur, weil es verdirbt und damit gesundheitsschädlich werden kann, sondern auch, weil der Geschmack extrem leidet. Überlagerte frische Algen schmecken unangenehm tranig.
„Meeresgemüse ist sehr gesund, jedoch aufgrund des hohen Jodgehalts nicht für die tägliche Ernährung bestimmt“, weiß die Kochbuch-Autorin und empfiehlt: „Essen Sie Meeresgemüse genau wie Seefisch ein- bis zweimal pro Woche. Dann sind Sie mit wichtigen Proteinen und Fettsäuren, mit Mineralstoffen und dem Spurenelement Jod versorgt.“ Mit den traditionellen und modernen Rezepten aus Asien und Europa lässt sich dies auf abwechslungsreiche und genussvolle Weise umsetzen.




Buch-Tipp:
Dr. Barbara Rias-Bucher: Meeresgemüse und Algen. Kompakt-Ratgeber. Gesunde Lebensmittel aus dem Ozean. Mankau Verlag, 1. Aufl. Juli 2017, Klappenbroschur, 11,5 x 16,5 cm, durchgeh. farbig, 127 S., 8,99 Euro (D) │ 9,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-386-4.

Link-Empfehlungen:
Mehr Informationen zum Buch "Meeresgemüse und Algen"
Zur Leseprobe im PDF-Format
Mehr zur Autorin Dr. Barbara Rias-Bucher
Zum Internetforum mit Dr. Barbara Rias Bucher

Schon seit Urzeiten werden Meeresgemüse und Algen an den Küsten Asiens und Amerikas für ihren hohen Gehalt an Nähr- und Ballaststoffen geschätzt. Nun rücken die Powerpflanzen aus dem Meer auch bei uns in den Fokus.

Der hohe Gesundheitswert der Meerespflanzen gründet auf ihrem Reichtum an Ballaststoffen, Jod und mehrfach ungesättigten Fettsäuren sowie ihrem außergewöhnlich hohen Gehalt an Mineralstoffen.

Dr. Barbara Rias-Bucher arbeitete nach ihrer Promotion 1976 zunächst als leitende Redakteurin im Bereich Ratgeberbücher und als Chefredakteurin einer Zeitschrift, seit 1980 ist sie Autorin u. a. zahlreicher Kochbücher.

Der Kompakt-Ratgeber stellt die verschiedenen Algen in ausführlichen Porträts vor und legt den Schwerpunkt auf authentische Zubereitungen aus den Ländern, in denen Meeresgemüse traditionell zu den alltäglichen Lebensmitteln gehören.

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