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Interview mit Marie F. Mongan: „Leider gibt es heutzutage die normale Geburt fast nicht“

Artikel: Interview mit Marie F. Mongan: „Leider gibt es heutzutage die normale Geburt fast nicht“

Interview mit Marie F. Mongan: „Leider gibt es heutzutage die normale Geburt fast nicht“

„HypnoBirthing beruht auf der Annahme, dass eine Frau eine sichere, leichtere und angenehmere Geburt erfahren kann, wenn sie richtig vorbereitet und frei von Furcht ist.“ Marie F. Mongan († 2019), die Begründerin und Autorin von „HypnoBirthing“, erläutert die Hintergründe der international erfolgreichen Geburtshilfe aus den USA. Das Interview hat die ehemalige Leiterin des HypnoBirthing-Instituts im Jahr 2008 anlässlich des Erscheinens der deutschen Erstausgabe ihres Buchs gegeben; nun ist der Geburtshilfe-Bestseller auch als Hörbuch erhältlich.

Warum sind so viele Geburten mit Schmerzen und Komplikationen verbunden?

Mongan: Gesunde Frauen, die mit gesunden Kindern schwanger sind und deshalb zu einer Gruppe mit geringem Risiko gehören, erhalten viele falsche und wenige richtige Informationen. In der Mehrzahl der Fälle sollte es Frauen einer niedrigen Risikogruppe möglich sein, ihre Kinder normal und ohne besondere Vorkommnisse zur Welt zu bringen. Leider gibt es die normale Geburt heutzutage fast nicht. Die Verfahren zur Steuerung des Geburtsverlaufs, die als lebensrettende Maßnahmen für Frauen mit hohem Risiko entwickelt wurden, werden bei den meisten Frauen routinemäßig angewendet, unabhängig von ihrem Gesundheitszustand. Diese Verfahren sind oftmals von Schmerz begleitet und führen zu einer Kettenreaktion von Komplikationen und zusätzlichen Eingriffen – und somit folgt ein Verfahren auf das andere. HypnoBirthing-Kurse helfen Frauen, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass sie dafür geschaffen sind, Kinder zu empfangen und zur Welt zu bringen; und da sie keine Angst haben, können sie ihre Gebärmuskeln ohne Schmerz oder besondere Vorkommnisse benutzen, genau so wie andere Muskeln auch.

Was ist und wie funktioniert HypnoBirthing?

Mongan: HypnoBirthing ist eine Geburts-Philosophie und gleichzeitig eine Geburts-Technik. Mithilfe eines gut durchdachten Programms, bestehend aus Entspannung, Visualisierung, Selbsthypnose, speziellen Atmungs- und Tiefenentspannungstechniken, lernen Eltern eine ruhige und sanfte Geburt für Mutter und Kind zu erwarten. HypnoBirthing beruht auf der Annahme, dass eine Frau eine sichere, leichtere und angenehmere Geburt erfahren kann, wenn sie richtig vorbereitet und frei von Furcht ist.

Funktioniert das bei allen Frauen?

Mongan: Das HypnoBirthing-Programm ist ebenso vorteilhaft für Frauen, die einem medizinisch notwendigen Kaiserschnitt oder einer aktiv geleiteten Geburt entgegensehen, wie für Frauen, die eine natürliche Geburt ohne Eingriffe planen. Die Kurse über Muskelentspannung, Ernährung, vorgeburtliches Elternsein, Bewegungsübungen und Tiefenentspannung sind für eine Frau, die sich auf einen Kaiserschnitt vorbereitet, gleichermaßen wichtig.

Ist Hypnose nicht Manipulation?

Mongan: Jede Hypnose ist eine Selbst-Hypnose. Durch regelmäßige Übung können Menschen, die Selbst-Hypnose anwenden, sich selbst darauf trainieren, schnell einen Zustand tiefer Entspannung zu erreichen. Niemand kann eine andere Person durch Hypnose kontrollieren oder steuern, da Hypnose eine Methode ist, die eine innere Einwilligung erfordert. Es gibt keinerlei Möglichkeiten, irgendwelche Personen gegen ihren Willen in einen Hypnosezustand zu versetzen.

Kann man mit HypnoBirthing die Geburt seines Kindes bewusst erleben?

Mongan: Frauen, die ihre Kinder mit HypnoBirthing zur Welt bringen, sind in einem Zustand erhöhter Wahrnehmungsfähigkeit. Sie sind sich ihrer Umgebung und der Geburtserfahrung vollkommen bewusst. Hypnose erlaubt es einer gebärenden Mutter, alles auszublenden, was unnötigen Stress und daher Schmerz hervorrufen würde.

Welche Erfahrungen konnten Sie inzwischen mit Ihrer Methode machen?

Mongan: Die umfassendsten Daten über Geburten, die zurzeit in den USA vorhanden sind, stammen aus folgender Erhebung: Listening to Mothers II Report of the First National U.S. Survey of Women’s Childbearing Experiences vom Oktober 2006. Einige Daten liefert auch das Center for Disease Control and Prevention im Jahr 2004. Daher wurden diese Berichte benutzt, um einen Vergleich mit den Daten von HypnoBirthing-Paaren zu haben. Bei HypnoBirthing-Müttern ist die Kaiserschnittrate sehr viel niedriger als jene, die bei den oben genannten Erhebungen festgestellt wurde. Auch Frühgeburten und Kinder mit niedrigem Geburtsgewicht sind bei ihnen seltener als der dort angeführte Durchschnitt. HypnoBirthing-Mütter benötigen während des Geburtsverlaufs viel seltener medizinische Eingriffe als andere Gebärende Fast alle HypnoBirthing-Mütter waren mit HypnoBirthing zufrieden oder sehr zufrieden.

Gibt es HypnoBirthing inzwischen auch in Europa, insbesondere im deutschsprachigen Raum?

Mongan: HypnoBirthing gibt es in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich, auch in Belgien, den Niederlanden und Frankreich sowie in Dänemark und Island. Einen unglaublichen Erfolg hat HypnoBirthing in Großbritannien erlebt – mit über 250 Kursleiter/innen, die ausgebildet wurden, um Eltern, die ein Kind erwarten, in diesem Programm zu unterrichten.


Hörbuch-Tipp:
Marie F. Mongan: Hypnobirthing – Das Hörbuch. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt. Mankau Verlag, 1. Auflage Januar 2022, 1 MP3-CD im Jewelcase, Gesamtlaufzeit ca. 622 Min., 24-seitiges Booklet, 19,95 Euro (D) / 20,60 Euro (A), ISBN 978-3-86374-628-5

Buch-Tipp:
Marie F. Mongan: HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt. Mankau Verlag, 8. Auflage 2021, Klappenbroschur mit Audio-CD, Buchformat 15 x 23 cm, 318 S., 19,95 Euro (D) / 20,60 Euro (A), ISBN 978-3-938396-20-9

Link-Empfehlungen:
Mehr Informationen zum Hörbuch „HypnoBirthing“
Mehr Informationen zum Buch „HypnoBirthing“ (8. Auflage)
Zur Leseprobe im PDF-Format
Mehr über Autorin Marie F. Mongan
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Mit ihrer schamanischen Arbeit will Bianka Maria Seidl ihre Leser:innen dabei unterstützen, sich von den begrenzenden Programmen ihrer familiären und genetischen Konditionierung zu befreien und mit der Kraft ihrer Ahnen nach den Sternen zu greifen.

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