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Gemeinwohl-Unternehmensberaterin Anja Haider-Wallner zur Energiekrise: „Die Krise kann Motivation zum Energiesparen sein“

Artikel: Gemeinwohl-Unternehmensberaterin Anja Haider-Wallner zur Energiekrise: „Die Krise kann Motivation zum Energiesparen sein“

Gemeinwohl-Unternehmensberaterin Anja Haider-Wallner zur Energiekrise: „Die Krise kann Motivation zum Energiesparen sein“

„Ich habe mich unabhängig von den Energiepreisen zum Autofasten in der Zeit vor Ostern entschlossen. Aber auch ich bemerke bei mir eine gewisse Bequemlichkeit im Alltag.“ Anja Haider-Wallner ist Unternehmensberaterin im Rahmen der Gemeinwohl-Ökonomie, Spieleleiterin bei „Enkeltauglich leben“ und Autorin des Ratgebers „So klappt’s mit dem Welt-Retten“. Sie gibt einige Tipps für die aktuellen Krisenzeiten.

Frau Haider-Wallner, freuen Sie sich eigentlich über die hohen Energiepreise, weil die Menschen jetzt anfangen umzudenken?

Anja Haider-Wallner: Ich freue mich, wenn Menschen über Alternativen nachdenken, um von A nach B zu kommen oder ihr Haus zu beheizen. Mich über die hohen Preise zu freuen wäre zynisch, da es viele Menschen trifft, die noch keine (leistbaren) Alternativen haben. 

Welche Möglichkeiten gibt es, ohne Investition gleich mal zu sparen? 

Anja Haider-Wallner: Ich hab‘s gern warm, wir heizen üblicherweise auf 21,5°C Raumtemperatur. Angesichts der Gaskrise haben wir die Temperatur um 1°C abgesenkt, das entspricht Einsparungen von 6%. Ich bin selbst überrascht, dass ich nicht friere. Ich mache viel Sport, das wärmt ebenso wie eine Tasse Ingwer-Tee von innen. Oder ich trage eine Schicht Kleidung mehr. 

Wie reagieren Sie auf die hohen Sprit-Preise? 

Anja Haider-Wallner: Ich habe mich unabhängig von den Energiepreisen zum Autofasten in der Zeit vor Ostern entschlossen. Obwohl ich achtsam mit meinem Ressourcenverbrauch bin, bemerke ich auch bei mir eine gewisse Bequemlichkeit im Alltag. Wenn die Zeit knapp wird, hüpfe ich auch für Kurzstrecken ins E-Auto. Die Wochen bis Ostern nutze ich nun noch mehr als sonst den öffentlichen Verkehr, gehe zu Fuß oder fahre mit dem Rad. Der angenehme Nebeneffekt: ich fühle mich frischer, entspannter und fitter. Gerade am Land, wo der öffentliche Verkehr eingeschränkt ist, ist das natürlich nicht so einfach. Die Statistik sagt jedoch auch, dass fast die Hälfte aller mit dem Auto zurückgelegten Wege unter 5 Kilometer liegen. Eine Distanz, die gut mit dem Fahrrad zu schaffen ist. Wenn die Krise jetzt eine Motivation ist, das mal auszuprobieren, und man draufkommt, wie viel Lebensqualität man gewinnt – prima! Vielleicht ist ja doch was an dem Sprichwort dran: In jeder Krise liegt eine Chance – in diesem Fall für eine gute Zukunft für unsere Enkel-Generationen. 

Das klingt alles so positiv, darf man sich nicht einfach nur ärgern oder fürchten angesichts all der Krisen, die unser gewohntes Leben bedrohen? 

Anja Haider-Wallner: Natürlich durchleben wir alle diese Gefühle. Ich plädiere dafür, nicht stecken zu bleiben, sondern das Beste daraus zu machen und den eigenen Gestaltungsspielraum zu erkunden. Ob ich Menschen helfe, die aus der Ukraine flüchten, oder einen kleinen Holzofen kaufe und Hülsenfrüchte und Nudeln für Notzeiten einlagere. Ob ich mein Fahrrad zum E-Bike umrüste, das Auto verkaufe und meine Arbeitszeit reduziere, um mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen… Wir haben fast immer die Wahl, das Glas als halbvoll zu betrachten. Ich kann es als Verzicht sehen, mir nicht jedes Jahr eine topmodische neue Garderobe zu kaufen, oder ich kann mich dran freuen, am Flohmarkt, im Vintage-Laden oder beim Kleidertausch ganz besondere Einzelteile zu entdecken. Jeder kann in seinem unmittelbaren Umfeld etwas verändern. Vielleicht retten wir damit nicht gleich die ganze Welt, aber viele kleine Handlungen an vielen kleinen Orten können ganz schön viel bewegen! Das Buch „So klappt’s mit dem Welt-Retten“ ist voll mit Inspirationen.

Buch-Tipp:
Anja Haider-Wallner und Mona Haider: So klappt’s mit dem Welt-Retten (Kompakt-Ratgeber). Kleine Veränderungen mit großer Wirkung. Das offizielle Ideenbuch zur Initiative „Enkeltauglich Leben“. Mankau Verlag, 1. Aufl. Februar 2020, Klappenbroschur, 11,5 x 16,5 cm, farbig, 158 S., mit beiliegendem Spielplanposter (41,6 x 32 cm), 12,00 Euro (D) / 12,40 Euro (A), ISBN 978-3-86374-550-9

Link-Empfehlungen:
Weitere Informationen zum Kompakt-Ratgeber „So klappt's mit dem Welt-Retten“
Mehr über die Autorin Anja Haider-Wallner
Mehr über die Autorin Mona Haider
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Zur Webseite der Initiative „Enkeltauglich Leben“

Was kaufe ich, was esse ich? Wie bewege ich mich fort, und wie begegne ich meinen Mitmenschen? Womit verbringe ich mein Leben, meine Freizeit? Es gibt viele Ansatzpunkte, um unsere Welt ein kleines bisschen besser zu machen – nachhaltig und mit Herz.

Das Spiel „Enkeltauglich Leben“ macht den Einstieg ins persönliche Welt-Retten leicht und hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden. Durch individuelle Ideen und Aktionen sammeln die Spieler gemeinsam CO2-Punkte, und am Ende gewinnt das Klima!

Plastikfasten ist nur eines der vielen Themen, zu denen der Kompakt-Ratgeber Anregungen und nützliche Tipps liefert. Unsere Welt zeigt besorgniserregende Entwicklungen – doch auch die Zahl derer, die umdenken und umlenken möchten, nimmt stetig zu.

Nach Meinung der Gemeinwohl-Unternehmensberaterin Anja Haider-Wallner und ihrer Tochter Mona sind es die kleinen Schritte und tagtäglichen Entscheidungen, die den Unterschied machen und große Wirkung haben können – für eine „enkeltaugliche“ Zukunft.

„Ich plädiere dafür, nicht stecken zu bleiben, sondern das Beste daraus zu machen. Ob ich Menschen helfe, die aus der Ukraine flüchten, oder mein Fahrrad zum E-Bike umrüste … Wir haben fast immer die Wahl, das Glas als halbvoll zu betrachten.“

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