Die Wiederentdeckung des Sehsinns
Die Wiederentdeckung des Sehsinns
Wolfgang Hätscher-Rosenbauers „Kleine Augenschule“ trainiert die persönliche Sehfähigkeit
Das ganzheitliche Kursprogramm und der gleichnamige Kompakt-Ratgeber bieten Möglichkeiten, einseitigen Belastungen der Augen entgegenzusteuern und der Ganzheit, der Natur des menschlichen Sehsinnes gerecht zu werden.
Wunderwerke der Natur
Immer mehr Informationen stehen weltweit in immer kürzerer Zeit zur Verfügung. Da diese vor allem durch visuelle Medien vermittelt werden, sind die Augen die am meisten benutzten und häufig einseitig belasteten Sinnesorgane geworden. Nach neuesten Statistiken sind etwa 90 Prozent aller Jugendlichen in Großstädten kurzsichtig, weltweit sind 60 bis 70 Prozent aller Erwachsenen auf Sehhilfen angewiesen und Augenkrankheiten nehmen zu. Der erfahrene Sehtrainer Wolfgang Hätscher-Rosenbauer wirft die Frage auf, ob „unsere Augen diesen Preis für die hohe und einseitige Belastung beim Blicken auf Smartphones, Tablets, Laptops und Bildschirme aller Art zahlen müssen“.
Mit seinem Kompakt-Ratgeber „Kleine Augenschule“ will er den Lesern die Augen als „Wunderwerke der Natur“ nahebringen und verständlich machen, was diese für ein optimales Zusammenspiel aller am Sehvorgang beteiligten Funktionen und Qualitäten benötigen: tägliche Aufmerksamkeit, liebevolle Zuwendung, wirkungsvolle Entspannung, bewusste Unterstützung für die Vielfalt ihrer Aufgaben durch einfach zu erlernende und mühelos zu praktizierende Übungen, die leicht in den Alltag zu integrieren sind.
Ganzheitliches Gesundheitsförderungsprogramm
Die Augenschule ist ein ganzheitliches Gesundheitsförderungsprogramm des Sehsinnes, das auf über 30 Jahren Erfahrung mit Augentraining und wissenschaftlicher Forschung (im Rahmen des Forschungsprojekts „Arbeit und Sehen“ des BMFT) beruht. Es baut auf vier Grundlagen auf:
Erstens regt die Augenschule eine optimale Verbindung der Augen mit dem ganzen Körper an. Muskelgruppen und Organe, die in Verbindung mit den Augen stehen, werden in den Übungssequenzen entspannt und harmonisiert, und der Stoffwechsel zu den Augen und in den Augen wird durch geeignete Übungen angeregt. Zweitens können nach Auffassung des amerikanischen Augenarztes und Pioniers des Augentrainings Dr. William Bates nur entspannte Augen mit vollkommen entspannten inneren und äußeren Augenmuskeln gut sehen. Drittens wechsele das menschliche Gehirn als der eigentliche Sitz des Sehvorgangs andauernd zwischen zwei Sehweisen, die von den beiden Nobelpreisträgern David Hubel und Torsten Wiesel „Was-Modus“ (Was ist es, das ich sehe?) und „Wo-Modus“ (Wo bin ich im Raum?) genannt wurden. Nur wenn beide Sehweisen abwechselnd oder gleichzeitig aktiv sind, werden die Ressourcen des Sehsinnes in Verbindung mit allen anderen Sinnen vollständig genutzt und vermeiden so eine Vereinseitigung des Sehens mit entsprechenden negativen Beeinträchtigungen der Sehfähigkeit. Viertens werde die biologische Sehkraft der Netzhautzellen durch Dunkelpausen (sog. „optisches Fasten“) und Übungen zur optimalen Licht- und Farbsensibilität – in Verbindung mit gesunden Nährstoffen durch eine ausgewogene Ernährung – regeneriert und gesteigert.
Alltagstaugliches Augentraining
Die Augenschule ist neben dem Kursprogramm (z. B. für die betriebliche und außerbetriebliche Gesundheitsförderung sowie für VHS-Kurse) auch als Individualtraining für Jugendliche und Erwachsene jeden Alters konzipiert. Sie wird von ausgebildeten Augenschule-KursleiterInnen durchgeführt. Für alle, die keinen Kurs besuchen können oder die Augenschule lieber in Eigenregie durchführen möchten, stellt der Kompakt-Ratgeber das Konzept in verkürzter, alltagstauglicher Form vor. Die Augenschule besteht dabei aus acht Modulen. Der modulare Aufbau steigert die Wirkung des Programms, da jedes nachfolgende Modul auf dem vorhergehenden aufbaut. Der ganze Kurs optimiert die individuell vorhandenen grundlegenden Funktionen und Qualitäten des Sehsinnes, unabhängig davon, ob jemand fehlsichtig oder normalsichtig ist.
Der Ansatz der Augenschule ist es, einen bewussten und achtsamen Umgang mit den Augen und dem Sehsinn im Alltag zu vermitteln. Bewusst mit den eigenen Augen und dem Sehsinn umzugehen, heißt zu wissen, wie die Augen mit dem ganzen Körper zusammenhängen, und zu erleben, wie Körper und Augen optimal zusammenarbeiten. Es heißt auch, sich der Abhängigkeit des Sehvorgangs von einer optimalen Atmung (für die Sauerstoffversorgung aller Zellen des Körpers einschließlich Augen und Gehirn) und einer optimalen Ernährung und Durchblutung der Augen und des visuellen Gehirns bewusst zu sein. Wer achtsam mit seinen Augen und der eigenen Sehfähigkeit umgeht – so perfekt oder eingeschränkt diese auch sein mag –, wird erkennen, dass man nicht immer gleich sieht, sondern in Abhängigkeit von der jeweiligen körperlichen, geistigen und seelischen Verfassung.
Buch-Tipp:
Wolfgang Hätscher-Rosenbauer: Kleine Augenschule. Übungen und Tipps für gesundes und lebendiges Sehen. Kompakt-Ratgeber, Mankau Verlag, 1. Auflage November 2016, Klappenbroschur, farbig, 127 Seiten, 7,99 Euro (D) / 8,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-314-7.
Link-Empfehlungen:
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